Ewig vor sich hergeschoben, ewig und fünf Zeiten ein Dorn im Auge, und trotzdem Tür zu, und gut ists.
Das leidige Thema: der Schrank platzt aus allen Nähten und trotzdem er geht noch zu, geht schon noch…
Ich bin auch so ein Kandidat der immer alles vor sich herschiebt, sei es nun der Schrank, die Wäsche, oder die Ablage. Alles auf den letzten Drücker. Für vergangenen Feiertag habe ich mir dann aber dennoch vorgenommen den Schrank auszumisten was ich dann auch getan habe. Ich mag solche Arbeiten nicht, den man verbinden mit den Kleidungsstücken ja doch immer irgendwelche Erinnerungen. Mit dem Bikini war in vor 8!!! Jahren in Italien, dieses Oberteil hatte ich gerne zum weggehen an, und die Blicke auf mich gezogen wenn ich auf der Bar getanzt habe, die Jeans „oh du meine Güte war ich mal dünn“ (damals war ich wirklich extrem dünn, war auch nicht die beste Zeit meines Lebens…), die Jeans hat mir nach der Geburt meines 1. Sohnes gepasst „aahhh da pass ich jetzt ja zweimal rein“, und so weiter und so fort du kennst das sicherlich. Ich hab jedes Kleidungsstück in die Hand genommen und mich entweder für behalten, oder mich davon trennen entscheiden müssen. Du siehst, selbst bei so „belanglosen“ Sachen wie Kleidungsschrank ausmisten, geht es darum Entscheidungen zu treffen. Kann man das als Übung betrachten? Leichter Entscheidungen in anderen Bereichen zu treffen? Das Gefühl sich entscheiden zu müssen, und sich im Falle des Falles trennen zu müssen bleibt ja das gleich. Also ja, ich denke man kann das schon als Übung betrachten, war auch als solches gedacht, zum warum etwas später.
Bei den ersten Teilen habe ich noch länger überlegt ob man das Teil evtl nochmal anziehen könnte, schließlich hatte ich es ja da in der Situation auch an, und man könnte ja evtl nochmal in eine ähnliche Situation kommen. Mit jedem Teil viel mir die Entscheidung dann aber leichter, bis ich dann an Schluss einfach nur noch nach uralt, ausgewaschen, zu klein/groß oder einfach „passt nicht mehr zu mir“ entschieden habe. Ruck zuck war der Schrank aufgeräumt, und der Berg an ausgemisteten Klamotten ziemlich groß.
Warum fällt es uns dann trotzdem so schwer so poblig einfache Arbeiten zu erledigen? Ganz einfach. Es ist wie immer die Komfortzone in der es so unglaublich bequem ist, und der innere Nörgler der uns einredete das es unnötig ist an der jetztigen Situation etwas zu ändern. Und weil Mensch ein bequemes Gewohnheitstier ist, finden sich immer wieder zig Gründe warum der Nörgler mal wieder recht hat, der Schrank geht ja eh noch zu…
Das Gefühl eine Entscheidung getroffen zu haben, nämlich die den Schrank jetzt und heute aufzuräumen, und mich von einigen Teilen getrennt zu haben, kann ich jetzt aber mit eine Ergebins ergänzen, welches sich gut anfühlt. Sehr gut sogar. Der Schrank ist wieder ordentlich sortiert, hat Platz für NEUES, und geht vor allem auch ohne quetschen und stopfen zu. Jetzt kann ich der Entscheidung mich aufgerafft zu haben, und in Bewegung gekommen zu sein ein Gefühl zuordnen.
Praktischerweise kann man dieses Gefühl abspeichern, und bei nächster Gelegenheit, theoretisch, wieder abrufen. Das geht tatsächlich, hat etwas mit den Nervenverbindungen bzw Nervenenden zu tun, würde hier an dieser Stelle aber etwas zu tief in die Neurologie (oder war es Biochemie?) gehen, aber Fakt ist das ein Gefühl abgespeichert werden kann, man kann sich selber entsprechend „programmieren“. Cool oder?
Übt man dieses „programmieren“ also mit entsprechenden Tätigkeiten wie eben Schrank ausmisten, Ablage, Garage aufräumen, was auch immer, kann man sich später bei schwierigeren Angelegenheiten viel einfach zu einer Entscheidung durchringen, denn was gibt es schöneres als sich wohl zu fühlen? Nichts oder?
Glauben musst du mir das nicht, probier es einfach aus 😉
In diesem Sinne
Monica