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Nun sitz ich hier vor meinem PC und überlege wie ich meine Gedanken zu „Papier“ bringe. Dieses Thema beschäftigt mich schon eine ganze Weile, weil mich dieses schlechte Gewissen doch immer wieder überkommt – bin ich eine verantwortunslose Mutter?

Ich habe mich für den Weg in die Selbstständigkeit entschieden. Das bedeutet ich arbeite wie jeder andere Mensch auch, nur bin ich als Networkerin zeitlich und räumlich flexibler als manch anderer selbständig arbeitende Mensch. Ich habe mich dafür entschieden gerne zu lernen und mich weiterzubilden, weiter zu entwickeln, dazu besuche ich auch gerne alleine Veranstaltungen. Ich habe mich entschieden auch Zeit für mich alleine haben zu wollen, und mir etwas Gutes zu tun, auch lerne kann Spaß machen wenn du liebst was du tust.

Lasse ich meine Kinder während dieser Zeit, wo ich unterwegs bin alleine? – NEIN, natürlich nicht!

Passt eine Person auf sie auf, der ich zu 100% vertraue und bei der ich sicher sein kann das sie gut auf meine Kinder achtet? – JA, aber selbstverständlich!

Sind meine Kinder während dieser Zeit mit anständigem und gutem Essen und Trinken versorgt? – JA!

Werden meine Kinder liebevoll umsorgt und behütet während ich weg bin? – JA!

Wäre es sinnvoller und verantwortungsbewusster sie auf, für sie, stinklangweilige und laute Veranstaltungen mitzuschleppen? – NEIN, definitv nicht!

Woher kommt dann das schlechte Gewissen und der Selbstvorwurf verantwortungslos zu sein?

Es ist die Gesellschaft, und das was andere über mich sagen bzw denken könnten. Hier mangelt es mir ganz offensichtlich noch ein Stück weit an Selbstvertrauen und Selbstwert. Hier schaffe ich es dem Nörgler noch nicht immer den Mund zu verbieten bzw ihn überhaupt zu entlarven.

Das gesellschaftliche Bild einer Mutter ist es nun mal auch eher daheim bei den Kinder zu sein, sie liebvoll zu umsorgen und pflegen, Haus und Hof zu verwalten, und der Mann geht arbeiten. Es ist ja auch tatsächlich noch heutzutage so, dass manche Frauen in der gängigen Berufswelt immer noch weniger verdienen, für die selbe Arbeit, wie Männer. (Ist in meinem Beruf nicht so, hier geht es nur um Fleiß, Durchhaltevermögen und Weiterentwicklung. Hier wird jeder für die selbe Leistung gleich entlohnt)

Vielleicht ist es auch ein Stück weit Neid andere Mütter/Frauen, das ich den Mut hatte den Weg zu beschreiten, und in ihm meine Erfüllung gefunden habe. Mit diesem Neid könnte ich evtl noch nicht umgehen. Viele Frauen trauen sich diesen Schritt und Weg selbst gar nicht erst zu, man könnte ja scheitern… Man scheitert aber erst recht bzw ist schon gescheitert wenn man den Schritt gar nicht erst gewagt hat.

Es wäre verantwortungslos meine Kinder alleine und ohne zuverlässige Betreuung zu lassen, die auch darauf achtet das meine Kinder GUT! versorgt sind, und nicht nur „Müll“ von morgens bis abends essen. Es wäre verantwortungslos meinen Bedürfnissen nicht nachzukommen und sie zu befriedigen weil ich somit über kurz oder lang nur unglücklich, im schlimmsten Fall krank – Stichwort Burn out – werden könnte. Ich wäre schlecht gelaunt, unausgeglichen und das würden im Endeffekt meine Kinder abbekommen. Und es wäre verantwortungslos wenn ich meine Zeit nicht gerecht aufteilen würde, sprich mir auch Freiräume nur für meine Kinder einrichten würde, in denen wir gemeinsame Unternehmungen tätigen, kuscheln und uns lieb haben.

Das wäre verantwortungslos, aber sicher nicht weil ich auf meine Bedürfnisse und Wünsche rücksicht nehme, sie nicht vernachlässige und hintenan stelle, und auch daran arbeite sie mir zu erfüllen. Ich bin als weiblicher Mensch geboren, der Träume, Wünsche und Ziele hat, und nicht als Mutter die, aufgrund der Entscheidung Kinder zu bekommen, ihre Persönlichkeit an den Nagel hängen muss.

Ich bin es mir selbst wert, meine Bedürfnisse, mein Verlangen und meine Träume zu erfüllen – Mit Verantwortungslosigkeit hat das nichts, aber rein gar nichts zu tun! Damit kann ich mich ab heute von diesen unsinnigen Gefühlen wohl endgültig verabschieden.

Wie gehst du mit diesem Thema um? Hast du dich, wenn du ebenfalls Mutter oder auch Vater bist, schon mal damit befasst?

Herzlichst

Monica