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Für mein kleines „Überraschungsei“

Wie viel Wahrheit in diesem Zitat steckt, durfte ich äußerst schmerzhaft erfahren. Blöd nur wenn man ein absoluter Perfektionist ist und in der Regel alles sehr genau plant, Überraschungen selten meinen geplanten Weg kreuzen, und für Schach eigentlich kein Platz ist. Ich bin mir sicher das die Gefühle welche ich im letzten Jahr fühlen durfte – eigentlich bin ich noch nicht bereit dies als „dürfen“ zu betrachten, sondern eher sie fühlen zu „müssen“- , viele andere Frauen vor mir gefühlt haben, und lade sie hiermit ein ihre „Wunden“, Trauer, oder auch Wut über eine verpasste Traumgeburt, beim lesen zuzulassen und so auch Heilung zu erfahren. Weine, schreie, fluche, mach was immer dir gut tut den: Ich verstehe dich! Nur zu gut!

Letztes Jahr hatte ich das große Glück, nochmal schwanger zu werden. Ich wollte noch ein weiteres Kind, aber der Zeitpunkt an dem die Reise losging war etwas unerwartet, nicht direkt geplant. Nachdem ich nicht damit gerechnet hatte schwanger zu sein, – ich wusste ziemlich genau wann meine fruchtbaren Tage warnen und eben auch wann nicht, und wusste sehr genau wann der letzte „Verkehr“ war – blieb meine Regel aber trotzdem aus. Ich marschierte also in den nächsten Drogeriemarkt, und besorgte mir den billigsten Schwangerschaftstest den es zu kaufen gab weil, „ich bin eh nicht schwanger“,  und machte ihn am nächsten morgen in der früh. Was soll ich sagen – ich war schwanger, und zwar ganz deutlich 🙂 Die zwei roten Striche waren sehr gut zu sehen.

Natürlich freute ich mich riesig über die neuen Umstände, und auch meine beiden großen Jungs, und der Papa des Ungeboren fanden es super. Nachdem ich mir im Vorfeld schon viele Gedanken zum Thema Schwangerschaft, Geburt und Hebammenbetreuung gemacht hatte, eben weil ich noch ein weiteres Kind wollte, war für mich klar, dass ich dieses Baby sicher und behütet in meinen eigenen vier Wänden zu Welt bringen möchte. Ich brauchte also eine Hebamme die Hausgeburten begleitete. Die Suche nach einer genau solchen Hebamme, war nicht ganz so einfach, aber schlussendlich fand ich eine ganz liebe. Ganz ganz schnell kam mir da aber meine Epilepsie in die Quere, als Epileptikerin darf ich nicht geplant Zuhause entbinden, das Risiko für einen Anfall ist einfach zu hoch. Nun den, das war die erste fette Kröte die meinen  perfekten Plan durchkreuzte, und die ich schlucken musste.

Wie es der Zufall wollte, ging aber genau zu diesem Zeitpunkt meine Hebamme eine Vertrag mit einer Klinik ein um dort als Beleghebamme zu arbeiten. Diese Umstände kamen mir gerade recht, und ich freundete mich mit der Vorstellung doch im Krankenhaus zu entbinden an, den diese Geburt würde völlig anderes ablaufen wie die anderen beiden. Die erste Geburt war ein Notkaiserschnitt- ganz schrecklich, und bei der 2 hatte ich 36 Stunden nach der Einleitung gekämpft und insgesamt 6 Schichtwechsel der Hebammen mitgemacht- auch nicht gerade toll, aber besser als ein Kaiserschnitt :/

Diese Geburt, würde -so mein Plan- wie folgt aussehen: Geplanter Entbindungstermin war der 13.Dezember. Ich fand den 12.12 als Datum ganz witzig, schickte also den Wunsch ins Universum dieses Kind am 12.12 zu gebären. Die Wehen würden einsetzten, die Hebamme kommt zu mir und überprüft den Geburtsfortschritt, wir fahren zusammen ins Krankenhaus, und ich bekomme ohne jegliche medizinische Interventionen, und ohne ständigen Schichtwechsel bei den Hebammen und Ärzten ein wunderschönes Baby, vielleicht sogar in einer Wanne voller warmen Wasser. Mein Baby würde auf meine Brust gelegt werden, wir dürften uns in Ruhe kennen lernen, und würden die ersten Stillversuche starten. Ich würde noch ein paar Stunden im Krankenhaus bleiben um sicher zu gehen das wirklich alles in Ordnung ist, und dann mit Kind und Kegel zu den wartenden großen Brüdern heimfahren. Soweit der Plan.

Die Realität sah leider völlig anders aus 🙁 !!!

Was geschehen war, erzähle ich im nächsten Artikel.