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Wer kennst sie nicht, die kleinen „fiesen“ Gefühle z.B  nicht gut genug zu sein? Nicht den richtigen Weg zu gehen? Keinen Erfolg mit seinem Tun zu haben? Oder das Gefühl glücklich zu werden mit dem, was man gerade macht?

Vielleicht kommen sie auch gerade dann, wenn du dachtest, dass du gerad jetzt auf genau dem richtigen Weg bist. Sie verstecken sich überall, die Zweifel.

Ich persönlich bin ein Mensch der richtig viel zweifelt, der bisher schon viele Phasen durchlaufen hat, in denen er sich hinterfragt hat oder in denen er gezweifelt hat. Manchmal lag ich nächtelang wach und zweifelte an allem, was mir dann da so einfiel. Manchmal machten mich diese Zweifel richtig wütend, eben weil ich dachte gerade diesmal genau das richtige zu tun. Kein schönes Gefühl, ich fühlte mich dann nutzlos und absolut einsam, und sicherlich kennen diese Gefühle viele unter uns. Ich dachte eigentlich auch immer, dass Zweifel etwas schlechtes sind…

Bis ich mich hingesetzt habe und mich damit auseinander gesetzt habe.

Alessandro Manzoni (1785-1873) ein italienischer Dichter hat mal folgendes gesagt “ Es ist besser, sich von Zweifel beunruhigen zu lassen, als lange im Irrtum zu verweilen.

Manche dieser „lästigen“ Zweifle sind vielleicht doch gar nicht so schlecht. Jeder von uns hat seine inner Stimme, sein Bauchgefühl. Und ich denke das aus genau dieser Ecke die Zweifel kommen.

Wenn ich aktuell an meine neue Selbstständigkeit denke, hatte ich Zweifel ohne Ende. Auch heute kitzeln mich noch immer wieder Momente, in denen ich nicht sicher bin das Richtige zu tun. Aber wenn ich den Zweifel dann genauer betrachte, dann geht es eigentlich nicht darum, dass ich daran zweifle das richtige zu tun, sondern eigentlich ist es das Gefühl, dass ich nicht sicher bin ob es tatsächlich funktionieren wird.

Das ist also etwas völlig anderes! Ich muss, denke ich, lernen, zweifeln als etwas anderes zu betrachten. Nicht als Fehler, sondern sie eher als Hinweis betrachten und versuchen zu verstehen was sie mir sagen möchten. Eine etwas realistischer Betrachtungsweise sozusagen

Vielleicht kann man dann hier aus einer Schwäche eine Stärke machen.

Wenn man sie anfängt zuzulassen, und sie nicht als lästig und unangenehm empfindet, vielleicht ist es dann wie mit einem Problem. Wenn man es erst mal zulässt und in Worte fasst, ist es meist schon viel weniger schlimm als man anfänglich dachte.

Es hilft auch ganz sicher, wenn die Zweifel überhand nehmen, wenn man mit jemanden redet. Ich persönlich neige dann nämlich ganz schnell dazu alles schwarz und negativ zu sehen, und übersehe dabei das Schöne und Positive an der Sache. Es tut mir gut, wenn ich mich dann bei Jemanden, Entschuldigung, “ auskotzen“ kann und oft ist danach der Weg wieder klarer.

Ein Mensch, den ich sehr schätze, sagt mir immer bei solch aufkommenden Zweifeln, dass ich mich einfach auf Fakten konzentrieren soll, denn häufig sind meine Zweifel wirklich völlig unbegründet.  Nehmen wir ein Beispiel von mir. Ich habe häufig das Gefühl meine Arbeit nicht gut genug zu machen. Wenn ich es genau nehme, würde ich aber wohl kaum noch immer Aufträge bekommen. Der Kunde, der mich für meine Arbeit bezahlt, würde mir wohl ganz sicher mitteilen, wenn er mit meiner Leistung nicht zufrieden wäre. Ein Zweifel also, der an dieser Stelle völlig unbegründet ist.

Dann wären da noch die Zweifel, ob du auf dem richtig Weg bist, weil es einfach viel zu langsam geht. Geduld ist sicherlich eine meiner größten Schwächen. Schau doch mal zurück auf das, was du schon erreicht hast. Erinnere dich daran, was du vor einem halben Jahr/Jahr gemacht hast. Was du in der Zeit alles gelernt hast. Auch kleine Erfolge sind Erfolge! Sei dir dessen bewusst.

An dieser Stelle ist sicherlich J.K. Rowling, die Autorin von Harry Potter, ein passendes Beispiel. Ich habe ihre Bücher verschlungen und liebe die Geschichte bis heute. Man sagt, dass sie zeitweise so arm war, dass sie ihre Geschichte auf Servietten geschrieben hat. Was auf jeden Fall Fakt ist, ist dass sie von Sozialhilfe lebte während sie an der Geschichte des kleinen Zauberlehrlings arbeitete. Die Gute hat ihr Manuskript an unzählige Verlage geschickt, bevor es dann schließlich angenommen wurde. Übrigens von einem Verlag, der es ebenfalls schon einmal abgelehnt hatte.

Starke Frau!! Hatte sicherlich auch sehr häufig ihre Zweifel. Kann man sich ganz klar als Vorbild nehmen.

Wie geht ihr mir euren Zweifeln um?