neulich saß ich nachmittags vor meinem PC, tief in meine Arbeit versunken. Das erste Etappenziel auf meinem Vergütungsplan war fast erreicht, ein paar CCs fehlten aber noch – CCs ist die internationale Währung meiner Partnerfirma.
In der Regel ist mein Zeitmanagement ganz gut, diesmal ging es aber einfach nicht anders, dass ich Zeit die ich normalerweise mit meinen Kindern verbringe in meine Geschäft inverstieren WOLLTE, weil ich mein Ziel erreichen wollte.
Ich saß da also in meinem Büro vor meinem PC, meine kleiner Junge kommt zu mir, klettert auf meinen Schoß und frag „Mama was machst du da?“ – Ich so zurück: „Ich muss noch ein wenig arbeiten.“ Guckt er mich mit großen Kinderaugen an und sagt knallhart „Mama warum musst du immer soviel vorm PC sitzen und so viel arbeiten?“
Bääääähhhm eiskalt erwischt!!
Ich glaube das schlechte Gewissen das mich in dem Moment irgendwo voll in der Magen oder Herzgegend erwischt hat , kann jede Mama die auch arbeitet, bestens nachvollziehen. Die Zeit hätte eigentlich meinen Kindern gehört, das wusste ich. Ich fühlte mich grauenhaft und furchtbar egoistisch. Den es war mein persönliches Ziel welches ich da erreichen wollte, auch wenn es im Endeffekt natürlich der Familie zugute kommt. Erst mal wusste ich nicht was ich dazu sagen sollte, er wartete aber trotzdem auf eine Antwort. Puh aus der Nummer kam ich erst mal nicht raus. Die Gedanken überschlugen sich: WIE SOLL ICH EINEM 5 JÄHRIGEM DEN AUCH ERKLÄREN WARUM ICH ZUHAUSE!!! UND GENAU JETZT DIE ZEIT DIE NORMALERWEISE IHM GEHÖRT VOR DEM PC VERBRINGE??? Nun ich entschied mich für die Wahrheit und ohne großes Drumherumgerede. Ich sagte ihm das ich ein Ziel habe das ich in Kürze erreichen möchte, und dafür noch ein wenig arbeiten müsse, fragte ob er mir diese Zeit geben könne, wenn wir dann später noch sicher Zeit zusammen verbringen würden. Er bagan zu grinsen, sprang auf und hüpfte davon…. Der Deal war also wohl ok für ihn, und mein Tiefschlag den ich mir selber verpasst hatte völlig unbegründet…
Was habe ich nun aus dieser Situation gelernt? Rückblickend war es gut das ich so entschieden habe: Angenommen ich hätte die Arbeit liegen gelassen, so wäre sie unfertig gewesen und ich gedanklich sowieso vorm PC hängen geblieben. Ich wäre also auch so nicht völlig frei für die Jungs gewesen, vielleichst sogar noch genervt eben weil ich es nicht fertig gemacht hatte.
Es ist einfach nicht nötig sich schlecht zu fühlen wenn ich etwas für mich persönlich mache. Ich kann zu 100% Sicherheit sagen das meine Kinder nicht zu kurz geraten, deshalb darf ich mir als Mutter, und vor allem eigenständigen Menschen auch Zeiten eingestehen die ich für mich selber, egal in welcher Form, nutze.
Ich persönlich bin mittlerweile davon überzeugt, das eine Mutter mit einer eintretenden Schwangerschaft ihre Persönlichkeit NICHT abgeben muss, und vor allem auch nicht sollte den: Nur eine erfüllte, ausgeglichene und glückliche Mutter kann eine gute Mutter sein, auch wenn das bedeutet das die Kinder dafür mal zurück stecken müssen. Eine Mutter hat wie jeder andere Mensch auch Bedürfnisse, warum sollte sie sich diese den nicht erfüllen dürfen?
Alles Liebe und habt den #MutzurEigenverantwortung#
Eure Monica